Berlin - Die schnelle Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hat Auswirkungen auf den deutschen Afghanistan-Abzug. Die Bundeswehr habe das Einsatzland bereits Mitte vergangener Woche intern als sogenanntes Virusvariantengebiet eingestuft, berichtet der "Spiegel".

Damit müssen alle im Rahmen des laufenden Abzugs zurückkehrenden deutschen Soldaten vor dem Abflug in Afghanistan auf Corona getestet werden und in Deutschland dann in eine zweiwöchige Zwangsquarantäne. Derzeit sind noch knapp 500 deutsche Soldaten in Afghanistan im Einsatz. Der Abzug soll in den nächsten Tagen abgeschlossen werden, einen genauen Termin will die Truppe aus Sicherheitserwägungen nicht nennen. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins wurden die strikten Regeln erlassen, weil sich bereits vor rund zwei Wochen ein deutscher Soldat in Afghanistan mit der Delta-Variante infiziert hatte.

Nach einem positiven Corona-Test vor Ort hatte die Truppe den Soldaten und zwei weitere Verdachtsfälle bereits Mitte Juni nach Deutschland ausgeflogen. Eine Genomsequenzierung bestätigte dann den Verdacht auf die Delta-Variante für einen der Soldaten. In Afghanistan verbreitet sich die aus Indien stammende Delta-Variante weitgehend ungebremst. Trotzdem stuft das Robert-Koch-Institut (RKI) das Land derzeit nur als sogenanntes Risikogebiet ein.

Die Truppe erließ die eigene Einstufung, um eine Einschleppung der Delta-Variante durch Soldaten nach Deutschland zu verhindern.

Foto: Bundeswehr-Soldat (über dts Nachrichtenagentur)

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