Berlin - Die zweite große Streikwelle der Lokführergewerkschaft GDL hat die Deutsche Bahn einem internen Lagebericht vom Dienstag zufolge mit voller Wucht getroffen - ist aber trotzdem weniger schlimm ausgefallen als befürchtet. "Das Ziel der GDL, Bereiche der Infrastruktur zu bestreiken und ihren Tarifbereich auszuweiten, wurde nicht erreicht", sagte eine Bahn-Sprecherin laut eines Berichts der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochausgabe).

Im Fernverkehr waren immerhin noch rund 30 Prozent der Züge unterwegs. Im Regional- und S-Bahnverkehr lag das Angebot bei rund 40 Prozent, wenn auch regional sehr unterschiedlich. Allein in den ersten zwölf Stunden des Streiks am Montag fielen einem internen Papier zufolge mehr als 9.250 Verbindungen aus. Davon entfielen gut 4.600 auf den Regional-, knapp 4.100 auf den S-Bahn- und fast 550 auf den Fernverkehr.

Mehr als 200 weitere Fernzüge fielen zudem teilweise, also etwa auf Teilstrecken, aus. "Die Pünktlichkeit ist auf niedrigem Niveau bei vielen Zugausfällen", heißt es in dem internen Bericht weiter, aus dem die "Süddeutsche Zeitung" zitiert. Der Stillstand bei der ICE- und Regionalflotte ist jedoch nur ein Teil des Problems. Denn auch bei der Gütertochter DB Cargo entstand an den Streiktagen dem Bericht zufolge eine problematische Lage.

Am Montagnachmittag standen demnach bundesweit 230 Güterzüge still. Immerhin seien 145 "streikbedingt weitestgehend verkehrsgünstig abgestellt", heißt es. Aufgrund der vielen stehenden Züge komme es aber zu einer "angespannten Situation" in den Zugbildungsanlagen. Dem Papier zufolge befanden sich an den Streiktagen 6.800 Bahn-Mitarbeiter im Ausstand.

Davon waren den Angaben zufolge 5.000 Lokführer, 1.300 arbeiten als Zugbegleiter oder etwa in den Bordbistros. Auch einige aus der Gruppe der Fahrdienstleiter, Weichenwärter, Wagenmeister und Disponenten beteiligten sich.

Foto: Streik der GDL (über dts Nachrichtenagentur)

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