Berlin - Die Deutsche Bahn (DB) und fünf weitere staatliche Bahnkonzerne in Europa fordern die Politik auf, beim Aufbau eines Nachtzugnetzes in Europa zu helfen. Nachtzüge hätten "ihre Grenzen als kommerziell lebensfähiges Modell erreicht", heißt es in einem Schreiben an die EU-Kommission, aus dem der "Spiegel" zitiert.

Deshalb sei "politische Unterstützung notwendig, um Nachtzüge auf ein neues Niveau zu heben". In dem Schreiben von Dezember verlangen sie, die Benutzungsgebühren auf Bahntrassen sowie die Mehrwertsteuer für Tickets zu senken. Der "Nachteil des Schienenverkehrs" gegenüber anderen Verkehrsträgern müsse ausgeglichen werden. Bis Dezember 2023 wolle man das Nachtzugnetz weiter ausbauen, etwa durch Verbindungen zwischen Berlin, Brüssel und Paris.

Die DB betreibt keine eigenen Schlaf-wagen, sondern kooperiert dabei mit der österreichischen ÖBB, deren Nachtzugservice staatlich subventioniert wird. Ein eigener Betrieb sei nicht in der Planung, erklärte ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Nachfrage des "Spiegel". Die DB hat sich mit der ÖBB, der Schweizer SBB und der französischen SNCF zu einer Partnerschaft zusammengeschlossen. Zwei neue Angebote von Zürich nach Amsterdam sowie von Wien nach Paris starteten Ende vergangenen Jahres.

Die Nachtstrecken sollen dem Flugzeug Konkurrenz machen. In einem Aktionsplan hatte die EU-Kommission den Bahnen bereits Unterstützung für ihre Pläne signalisiert.

Foto: ICE (über dts Nachrichtenagentur)

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