Berlin - Linksfraktionschef Dietmar Bartsch bewertet den beendeten Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr als "grandios gescheitert". Er glaube nicht, "dass Afghanistan befriedet ist", sagte Bartsch in der Sendung "Frühstart" von RTL und n-tv.

"Das einzige, was funktioniert, ist der Mohnanbau." Bartsch kritisierte dabei vor allem die Rückzugsstrategie: "Wenn man sieht, wie überstürzt die deutschen Soldaten und auch die anderen NATO-Soldaten das Land verlassen, ist das keine gute Bilanz. Vor einem Jahr habe ich im Bundestag noch gehört, warum der Afghanistan-Einsatz unbedingt verlängert werden muss - und dann, nur weil die USA sagen, sie gehen, gehen wir plötzlich auch." Der Linken-Politiker plädierte in diesem Zusammenhang für eine eigenständige und europäische Außenpolitik.

Er beobachte auch das Wiedererstarken der Taliban mit großer Sorge. "Ob der Vormarsch der Taliban zu bremsen ist, da setze ich ein großes Fragenzeichen", so der Fraktionschef der Linken. Angesprochen auf die Haltung der Linken gegenüber Auslandseinsätzen der Bundeswehr sagte Bartsch: "Es gibt unterschiedliche Einsätze. Wir werden Kampfeinsätzen niemals zustimmen, aber aus der Linken würde auch niemand sagen, dass wir die UN-Soldaten aus Zypern abziehen müssen."

Foto: Bundeswehr-Soldaten (über dts Nachrichtenagentur)

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