Glasgow - Der Präsident des Europäischen Bauernverbands, Joachim Rukwied, fordert die aktive Einbeziehung der Landwirte in die Klimaschutzbemühungen auf der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow. "Wir erwarten, dass man uns realistische Ziele vorgibt", sagte Rukwied dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Montagsausgaben).

Die Landwirtschaft müsse als "kooperativer Teil der Lösung" beim Klimaschutz gesehen werden. "Wir haben unsere Emissionen seit 1990 um 23,7 Prozent senken können. Im letzten Jahr im Vergleich zum Vorjahr um weitere 2,2 Prozent. Damit sind wir etwas besser als die Zielvorgaben."

Der Klimawandel sei für die Landwirte eine riesige Herausforderung. "Wir beobachten längere Vegetationsperioden. Wir haben verstärkt Dürreperioden, aber auch starke Niederschläge zu verzeichnen", sagte Rukwied, der zugleich Präsident des deutschen Bauernverbands ist. "Unser gemeinsames Ziel ist, weiter an der Reduktion von Emissionen mitzuarbeiten."

Der Landwirt aus dem Raum Heilbronn macht jedoch auch auf Konflikte mit anderen Interessen aufmerksam. "Ein Beispiel ist, dass wir für mehr Tierwohl sorgen sollen und wollen. Dafür ist unter anderem mehr Auslauf der Tiere notwendig - was in der Tendenz zu leicht erhöhten Emissionen führt. Da müssen wir die richtige Balance finden", sagte er dem RND. Letztlich hätten die Landwirte höchstes Interesse am Schutz des Klimas.

Rukwied: "Wir setzen sehr stark auf reduzierte Bodenbearbeitung, arbeiten mit Zwischenfrüchten und versuchen langfristig den Humusgehalt in unseren Böden zu erhöhen. Insofern sehe ich mich und meine Kollegen als Klimaschützer."

Foto: Bauer auf Traktor (über dts Nachrichtenagentur)

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