Berlin - Bauernpräsident Joachim Rukwied hat der SPD nach dem Scheitern eines staatlichen Tierwohlkennzeichens vorgeworfen, bessere Tierhaltung in Deutschland zu blockieren. "Die SPD hat sich in Sachen zukunftsfähiger Landwirtschaft zur Blockade-Partei entwickelt", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagausgabe).
Sie stelle sich positiven Entwicklungen entgegen. Mit den Grünen sei eine konstruktivere Agrarpolitik möglich. Es sei ein "Armutszeugnis", so Rukwied, dass in dieser Legislaturperiode in Sachen Tierwohl nichts mehr zu erwarten sei. "Nach der Wahl muss das die neue Bundesregierung als Erstes angehen. Egal, wer dann regiert", forderte der Bauernvertreter. Die Bauern seien willens, ihre Ställe umzubauen, wenn die Finanzierung und Vorgaben geklärt seien. "Vier Milliarden Euro wird bessere Tierhaltung pro Jahr kosten", sagte der Verbandschef. Er drängte die Politik bei der Umsetzung zur Eile, viele Landwirte stünden vor der Entscheidung, ob sie die Ställe schlössen. "Ich mache mir echte Sorgen um die Tierhaltung und den Erhalt der Tierhaltung in Deutschland", sagte Rukwied. In der derzeit politisch unklaren Lage zögerten viele Bauern. "Selbst zukunftsfähige Betriebe stellen sich die Frage, ob es noch richtig ist, weiter Tiere zu halten. Das macht mir Sorge." Der Verband hält am 23. und 24. Juni einen digitalen Bauerntag ab.
Foto: Kuh (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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