Berlin - Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) fürchtet, dass unzureichende Schutzmaßnahmen zu neuen Schließungen der Schulen führen werden. "Flächendeckende Schulschließungen sollten immer das letzte Mittel sein", sagte VBE-Chef Udo Beckmann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Sie würden aber umso mehr provoziert, je weniger Infektionsschutzmaßnahmen in ausreichendem Umfang von der Politik zur Verfügung gestellt werden. Um Schulen offen halten zu können, müsse ein "Dreiklang des Infektionsschutzes" gesichert sein, so Beckmann: "Testen mindestens zwei Mal pro Woche, Impfen des Personals, Einhaltung der Hygieneregeln." Wo zum Beispiel Lehrkräften und ökonomisch benachteiligten Kindern keine medizinischen Masken gestellt würden, sei das nicht gegeben. Bei einer starken Steigerung der Inzidenzwerte müsse es möglich sein, vor Ort darauf zu reagieren, so der Bildungsgewerkschafter.

"Doch manche Länder haben es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst komplizierte Regelungen zu finden, um Schulschließungen hinauszuschieben." Da müsse dann ein sehr hoher Inzidenzwert über mehrere Tage erreicht werden. Mit diesen unterschiedlichen Regelungen, die teilweise entgegen jedem wissenschaftlichen Rat durchgesetzt werden, verspiele man aber das Vertrauen der Bevölkerung. Der VBE fordert deshalb, dass die KMK ihrem Corona-Stufenplan "endlich klare Inzidenzen zuweist".

Foto: Schule mit Corona-Hinweis (über dts Nachrichtenagentur)

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