Berlin - Der Bund will sich am schon länger geplanten LNG-Terminal in Brunsbüttel beteiligen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Gasunie und RWE haben nun ein sogenanntes "Memorandum of Understanding" (MoU) zur gemeinsamen Errichtung einer solchen Anlage zum Import von Flüssigerdgas (LNG) unterzeichnet, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Samstag mit.

Die KfW werde über eine finanzielle Einlage für die Bundesregierung einen Anteil von 50 Prozent am LNG-Terminal übernehmen. Betreiber soll Gasunie - zu 100 Prozent in niederländischem Staatsbesitz - sein. Das Terminal soll mit einer jährlichen "Regasifizierungskapazität" von acht Milliarden Kubikmetern eine direkte Möglichkeit schaffen, Erdgas für den deutschen Markt aus Regionen zu beziehen, die durch Gasleitungen nicht zu erreichen sind, hieß es. Die Projektpartner wollen nach eigenen Angaben daran arbeiten, das Projekt unter Beachtung aller genehmigungs- und beihilferechtlichen Vorgaben "so zügig wie möglich umzusetzen".

Konkretere Angaben machte das Ministerium zunächst nicht. Perspektivisch sei vorgesehen, das Terminal später auch für den Import von grünen Wasserstoffderivaten wie Ammoniak umzurüsten. "Wir brauchen für den Übergang Gas", ließ sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Samstag zitieren. Dabei sei es notwendig, die Abhängigkeit von russischen Importen "schnellstens zu verringern".

Eine Anlage in Brunsbüttel wird schon länger geplant. Bislang verhinderte der Bebauungsplan, dass es vorwärts geht. Selbst wenn es eine Ausnahmegenehmigung geben sollte erwarten Experten die ersten Gaslieferungen über dieses Terminal erst 2027.

Foto: KFW (über dts Nachrichtenagentur)

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