Berlin - Die Bundespolizeigewerkschaft fordert aufgrund der Ausbreitung der neuen Coronavirus-Variante eine verstärkte Grenzüberwachung an den Landesgrenzen zu Frankreich, Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und Dänemark. "Es muss davon ausgegangen werden, dass sich mit der mutierten Form des Coronavirus infizierte Personen bereits auf dem europäischen Festland befinden. Die weitere unkontrollierte Ausbreitung des mutierten Virus muss verhindert werden", sagte Heiko Teggatz, Vorsitzender der DPolG Bundespolizeigewerkschaft, der "Welt" (Dienstagsausgabe).

"Da Einreisen aus Großbritannien vornehmlich über Frankreich, Belgien, die Niederlande und Skandinavien erfolgen, halten wir es für unerlässlich, sofort eine verstärkte Grenzüberwachung an den Landesgrenzen nach Frankreich, Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und Dänemark zu fahren." Nur so könne die Einreise britischer Staatsangehöriger, die am vergangenen Wochenende auf das europäische Festland gereist sind, verhindert werden. Unionsfraktionsvize Thorsten Frei (CDU) sprach sich unterdessen ebenfalls dafür aus, notfalls Grenzkontrollen im Schengen-Raum einzusetzen.

"Anscheinend gibt es in Großbritannien einen mutierten Virusstamm, der erheblich ansteckender ist als die bisher bekannte Form", sagte Frei der Zeitung. "Insofern ist es richtig, die Bevölkerung soweit als möglich vor dem Eintrag nach Deutschland und die rasche Verbreitung hier zu schützen. Verstärkte Grenzkontrollen und Einreisestopps von dort sowie ein striktes Test- und Quarantäneregime für heimkommende deutsche Staatsbürger erscheinen mir vor diesem Hintergrund zwingend erforderlich", so der CDU-Innenpolitiker. "Natürlich wollen wir im Schengen-Raum soweit als möglich auf Grenzkontrollen verzichten. Allerdings zeigt der Verlauf der Pandemie, dass davon im Falle von einem starken Inzidenz-Gefälle oder auch bei Mutationen abgewichen werden muss."

Foto: Halt-Stopp-Schild der Polizei bei einer Verkehrskontrolle (über dts Nachrichtenagentur)

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