Berlin - Die Bundeswehr rechnet für die erste Impfwelle mit einem Eigenbedarf von 170.000 Impfdosen. Das geht nach Informationen der Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben) aus einem internen Plan des Verteidigungsministeriums hervor.

In ihm wird auch die Reihenfolge festgelegt, wer innerhalb der Truppe vorrangig geimpft werden soll. Zunächst sollen die Soldaten im Sanitätsdienst den Impfstoff erhalten, um die Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Sie sollen im Einsatz sein, wenn es darum geht, die Gesamtbevölkerung zu impfen. Zu dieser Gruppe zählen rund 14.800 Personen. An zweiter Stelle stehen jene Personen, die "zur Sicherstellung des Gemeinwesens besonders relevant" sind. Zu diesen circa 38.100 Menschen gehören unter anderem die Kräfte, die sich um die Sicherung des Luftraums und des Seeraums, aber auch um das nationale Krisen- und Risikomanagement kümmern. Danach sollen jene Soldaten an der Reihe sein, die durch Vorerkrankungen wie Asthma oder Diabetes Risikopatienten sind (circa 5.500), ebenso wie betroffene Zivilisten, die für die Bundeswehr arbeiten (circa 14.000 bis 18.000 Personen). Alle weiteren sollen in einer späteren Phase folgen. Insgesamt geht das Verteidigungsministerium in der ersten Phase von einem Bedarf von 85.000 Impfdosen aus - macht bei zwei notwendigen Impfungen einen Gesamtumfang von 170.000. Um diese große Zahl zügig zu realisieren, will die Bundeswehr eine eigene Impforganisation gründen. Dafür hat das Verteidigungsministerium ein eigenes Impfkontingent beantragt. Um die bundesweiten Impfungen zu unterstützen, plant die Bundeswehr zudem die Einrichtung von 26 flexibel einsetzbaren Impfzentren sowie bis zu 13 mobilen Impfteams, die vor allem in Pflegeheimen eingesetzt werden sollen. Insgesamt sind dafür bis zu 39 Ärzte, 253 Sanitäter sowie 350 "Helfende Hände" vorgesehen. Letzteres sind Soldaten, die bei der Abwicklung und der Organisation helfen, etwa Fahr- und Telefondienste übernehmen. Bei voller Auslastung könnten pro Bundeswehr-Impfzentrum etwa 90 Impfungen pro Stunde, pro mobilen Team zwischen zehn und 15 Impfungen pro Stunde durchgeführt werden. Laut Berechnungen des Verteidigungsministeriums könnte allein die Bundeswehr unter optimalen Bedingungen so 18.000 Impfungen täglich vornehmen.

Foto: Bundeswehr-Sanitätspanzer (über dts Nachrichtenagentur)

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