Berlin - Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands André Wüstner lehnt Forderungen aus der Politik ab, die Truppe bei der Betreuung von Ukraine-Flüchtlingen einzusetzen. "Was Amtshilfe anbelangt, da muss endlich mal Schluss sein", sagte er dem Fernsehsender "Welt".

Die Bundeswehr werde von der Politik als "uniformiertes Technisches Hilfswerk missbraucht". Die Forderung, die Bundeswehr bei der Organisation der Flüchtlingshilfe einzusetzen, kommt zum Beispiel vom Berliner Senat. Die Bundeswehr habe andere Kernaufgaben, das werde gerade in diesen Tagen offensichtlich. Die Truppe habe aktuell qualitativ die schlechteste Einsatzbereitschaftslage, so der Verbandschef.

"Es ist nicht unser Kernauftrag. Wer das jetzt nicht vor diesem Hintergrund der Ukraine-Krise, der Gespräche der NATO, nicht begreift, der ist fehl am Platz", sagte Wüstner. Dass ausgerechnet die Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) nach Bundeswehrhilfe frage, findet Wüstner bezeichnend: "Mit Blick auf Berlin, muss ich mich einfach mal fragen, warum diese Stadt das nicht gebacken kriegt." Er habe viel Verständnis für die Not und "wenn es darauf ankommt, ist man da", aber es sei nicht der Kernauftrag und "damit muss jetzt endlich mal Schluss sein".

Das Engagement der Ehrenamtlichen in der Hauptstadt sei umso lobenswerter, sagte Wüstner. "Ich habe Respekt vor all denjenigen, die da am Hauptbahnhof oder anderweitig tätig sind. Ich kam selbst gestern am Hauptbahnhof an und hab die Menschenmassen gesehen und muss sagen, es ist gut organisiert. Viel ehrenamtliche Hilfe. Und Respekt, was da geleistet wird", so der Vorsitzende des Bundeswehrverbands.

Foto: Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine in Deutschland (über dts Nachrichtenagentur)

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