Genf - Die täglichen CO2-Emissionen während der Phase der stärksten Corona-Beschränkungen sind weltweit zwar um bis zu 17 Prozent zurückgegangen, dennoch wird die CO2-Konzentration in der Atmosphäre auch in diesem Jahr weiter auf neue Rekordwerte ansteigen. Im Jahresdurchschnitt werde bei den Emissionen voraussichtlich ein Rückgang zwischen 4,2 und 7,5 Prozent erreicht, teilte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf mit.

2019 durchbrach die CO2-Konzentration im globalen Durchschnitt erstmals die Marke von 410 ppm (Teilchen pro Million Teilchen). Konkret lag die CO2-Konzentration im vergangenen Jahr bei 410,5 ppm, nach 407,9 beziehungsweise 405,5 ppm in den beiden Jahren davor. Der Emissionsrückgang 2020 sei nur "eine winzige Delle" in der nach oben steigenden Kurve, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. "Die neuen Zahlen sind leider keine Überraschung", sagte Umweltministerin Svenja Schulze nun den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Die Corona-Effekte seien "keine nachhaltige Entlastung für den Planeten", so die SPD-Politikerin. "Für den Klimaschutz brauchen wir Lösungen, die dauerhaft funktionieren." Jetzt komme es darauf an, die Weichen so zu stellen, dass Deutschland und Europa "auf dem richtigen klimapolitischen Gleis aus der Krise kommen", forderte Schulze. "Wir Europäer können und sollten eine führende Rolle spielen, wenn es darum geht, Lösungen für ein klimaverträgliches Wirtschaften zu entwickeln."

Foto: Heizkraftwerk (über dts Nachrichtenagentur)

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