Berlin - Vor Beginn der Schaltkonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten hat der Einzelhandel vor einem Lockdown ab der kommenden Woche gewarnt. "Bei einem erneuten Lockdown droht dem Handel eine Erosion, die menschlich, kulturell und auch wirtschaftlich nicht nur desaströse Folgen, sondern irreparable wirtschaftliche Auswirkungen nach sich zieht", zitiert die "Bild" aus einem Schreiben von 28 Einzelhandelsketten, welches am Samstag an die Bundeskanzlerin und die Länderchefs verschickt wurde.

"Das Versagen der Corona-Politik darf nicht zum Verhängnis des Deutschen innerstädtischen Handels werden." Der Handel habe gute Hygienekonzepte entwickelt, die sich bewährt hätten. "Dezember ist der mit Abstand wichtigste Monat für den Handel: 103,9 Milliarden Euro werden im Weihnachtsgeschäft umgesetzt. Im Frühjahr können wir keine Winterpullover mehr verkaufen", zitiert die "Bild" aus dem Schreiben.

Sollte der harte Lockdown kommen, dann beschließen man auch unwiderruflich die "Insolvenz tausender Händler" und somit die Arbeitslosigkeit von Millionen Menschen. "Und Sie beschließen die Verödung von Deutschlands Innenstädten. Denn einen harten Lockdown wird ein Großteil des Handels definitiv nicht überstehen. Es wäre das Ende der Innenstädte, wie wir sie heute kennen", heißt es in dem Schreiben.

Während andere Branchen in der Coronakrise mit Milliarden Euro unterstützt würden, stehe der Handel vor dem wirtschaftlichen Ruin. "Drei Millionen Beschäftigte haben Angst und bangen um ihren Job, ihre Familien bangen kurz vor Weihnachten um die Zukunft." Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören unter anderem Woolworth, Depot, New Yorker, Tedi, Intersport und Leffers.

Foto: Corona-Hinweisschild im Einzelhandel (über dts Nachrichtenagentur)

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