Brüssel - Angesichts wachsender Spannungen im Ukraine-Konflikt bietet die EU-Kommission den Mitgliedsländern bei einer möglichen Evakuierung ihrer Staatsbürger Hilfe an. Das sagte Kommissionsvizepräsident Margaritis Schinas der "Welt" (Freitagausgabe).
"Es gibt derzeit rund 20.000 EU-Bürger, die in der Ukraine leben, und ebenso eine beträchtliche Bevölkerungsgruppe, die ihre Wurzeln in der EU hat, die Unterstützung benötigen dürften", sagte er. "Die EU ist auch bereit, eine bedeutende humanitäre Hilfe zu mobilisieren und beim Zivilschutz zu helfen." Er warnte zugleich im Fall einer weiteren Verschärfung der Krise vor einer Flüchtlingswelle in die Europäische Union. "Es wird geschätzt, dass zwischen 20.000 und mehr als einer Millionen Flüchtlinge kommen könnten." Schinas hob hervor, dass Flüchtlinge - ebenso wie zuvor in Weißrussland - gegen die EU instrumentalisiert und bewusst als Druckmittel eingesetzt werden könnten. Der Politiker aus Griechenland erklärte zudem, dass die "Notfallplanungen" der Europäer auch die Gasversorgung und Cybersicherheit betreffen würden. Die Kommission habe deswegen bereits eine Task Force gegründet und bereite sich auf verschiedene Szenarien vor. Schinas weiter: "Eine Eskalation des Konflikts in der Ukraine würde eine bedeutende Bedrohung für die europäische Sicherheit mit globalen Auswirkungen bedeuten."
Foto: EU-Gebäude in Brüssel (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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