Berlin - Angesichts des angekündigten Gas-Transit-Stopps in der Region Luhansk (Ostukraine) diskutieren Experten über die Folgen und mögliche ausbleibende Gaslieferungen sowie steigende Gas-Preise. Ludwig Möhring, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Erdgas, Erdöl und Geoenergie, sagte der "Bild" (Donnerstagausgabe): "Es ist nur eine von mehreren Leitungen durch die Ukraine betroffen - also kein vollständiger Transit-Stopp, sondern nur auf der betroffenen Pipeline; weitere Volumina erreichen uns über die Ukraine. Nordstream 1 ist weiterhin voll ausgelastet."

Doch der Energie- und Osteuropa-Experte Andreas Umland sagte zu "Bild" (Donnerstagausgabe): "Dieser Stopp kommt noch bevor Deutschland in ausreichendem Maß alternative Gasexporteure und Transportwege für seine Energieversorgung sichergestellt hat. Nun wird es darauf ankommen, ob die Vorräte und bereits getroffenen Notmaßnahmen ausreichend sind, den Importverlust auszugleichen. Es könnte bei der Versorgung der Industrie mit Gas ansonsten knapp werden." Auch die Osteuropa-Expertin Anna Veronika Wendland rechnet mit steigenden Energiepreisen für Verbraucher, sagte "Bild": "Die Gas-Preise durch den Transit-Stopp werden für Verbraucher voraussichtlich steigen." Die ukrainische Betreiberfirma OGTSU hatte zuvor erklärt, den Gas-Transit über die Sochraniwka-Route der Sojus-Pipeline in Luhansk nach Europa einstellen zu müssen. Begründet wurde dieser Schritt mit der russischen Besatzung in der Region.

Foto: Gas-Straßenkappe (über dts Nachrichtenagentur)

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