Hof (Saale) - Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) geht davon aus, noch bis Mitte 2022 von Corona gebremst zu werden. "Die Pandemie kostet uns ein Jahr Wachstum", sagte der Vorstandsvorsitzende Rice Powell dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe).

"Wir rechnen damit, dass wir bis Juni nächsten Jahres die Auswirkungen der Übersterblichkeit bei den Dialysepatienten spüren werden." In der Pandemie sind viele der schwer kranken Patienten, die FMC mit künstlicher Blutwäsche behandelt, an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Insgesamt gab es seit Ausbruch der Pandemie bis Ende Mai dieses Jahres in Europa und den USA 14.200 mehr Todesfälle unter Dialysepatienten als sonst. Der DAX-Konzern behandelt weltweit rund 347.000 Patienten.

Die Übersterblichkeit war einer der zentralen Gründe, warum FMC Anfang Februar vor einem Gewinnrückgang um zu 25 Prozent in diesem Jahr warnte. Zu normalen Wachstumsraten - also etwa drei bis vier Prozent beispielsweise in den USA - werde das Unternehmen laut Powell erst in der zweiten Jahreshälfte 2022 zurückkehren. Eine klare Meinung hat der FMC-Chef zu der an den Märkten viel diskutierten möglichen Abspaltung vom Mutterkonzern Fresenius: "Wir haben eine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Management von Fresenius. Und ich bin ja selbst Mitglied des Fresenius-Vorstands. Wir brauchen und wir wollen keine radikale Veränderung", sagte er.

Foto: Euro- und Dollarscheine (über dts Nachrichtenagentur)

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