Berlin - Mit Blick auf die andauernde Coronakrise plädiert der Handelsverband HDE für eine Verlängerung der Wirtschaftshilfen sowie einen längeren erleichterten Zugang zur Kurzarbeit. "Es ist richtig, die Hilfen für den von den Corona-Maßnahmen betroffenen Einzelhandel zu verlängern", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe).
"Derzeit erleiden selbst die Händler, die für negativ getestete Kunden geöffnet haben dürfen, Umsatzverluste von mehr als 50 Prozent." Das zeige, dass nach wie vor staatliche Unterstützung gefragt sei. Genth beklagte in diesem Zusammenhang, dass die bisherigen Wirtschaftshilfen oft noch immer nicht dort angekommen seien, wo sie gebraucht würden. "So warten derzeit noch mehr als zwei Drittel der Händler, die Anträge gestellt haben, auf ausstehende Hilfen", sagte er.
Die Abschlagszahlungen blieben zudem oft hinter den Erwartungen und dem Bedarf zurück. "60 Prozent der Empfänger von Abschlagszahlungen erhielten weniger als 50 Prozent der beantragten Auszahlungssumme", so Genth. Der Verlängerung der Regelung zur Kurzarbeit misst er "große Bedeutung" bei, um möglichst viele Arbeitsplätze durch Krise im Nicht-Lebensmittelhandel zu bringen. "Solange die Umsatzeinbrüche aufgrund der Corona-Maßnahmen so hoch ausfallen wie derzeit, darf der Staat seine unterstützenden Maßnahmen nicht einstellen", sagte er.
Bei der Kurzarbeit müsse zudem "ganz dringend" die bis 30. Juni 2021 befristete Regelung zur vollständigen Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge während der Kurzarbeit verlängert werden. "Ansonsten wissen viele Händler nicht mehr, wie sie das bezahlen sollen. Dann bleibt nur der Stellenabbau."
Foto: Hinweisschild für Abholung (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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