Berlin - Der Handelsverband Deutschland (HDE) lehnt die von Unionsabgeordneten ins Spiel gebrachte finanzielle Paketabgabe für den Online-Handel zur Unterstützung der Innenstädte ab. Angesichts der verschärften Corona-Lage sei zwar jede politische Diskussion und Initiative willkommen: "Im Verhältnis zum internationalen Online-Handel aber geht es vor allen Dingen um einen fairen Wettbewerb", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe).
"Dazu braucht es keine neuen Steuern auf Pakete, sondern bessere Kontrollen, um sicherzustellen, dass auch bei Lieferungen aus Fernost unsere hiesigen Regelungen für Produktsicherheit und Steuerzahlungen eingehalten werden." Eine Paketsteuer träfe auch viele heimische Online-Händler, die korrekte und pünktliche Steuerzahler seien, sagte Genth weiter. "Zudem wäre das ein Bärendienst gegenüber dem Drittel der stationären Händler, die sich ein Online-Standbein aufgebaut haben." Diese Unternehmen steigerten ihre Onlineumsätze deutlich und nutzten dabei auch große Internet-Plattformen.
Die Zukunft des Handels liege daher in der "Kombination aus online und stationär" vor Ort. "Wir brauchen einen Innenstadtfonds für unsere Stadtzentren und bessere Unterstützung für die durch die Krise in Not geratenen Händler", sagte Genth. "Ein Gegeneinander-Ausspielen der Vertriebskanäle hilft aber nicht weiter."
Foto: HDE (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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