Berlin - Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer will eine Auskunftspflicht der Mitarbeiter über eine Corona-Impfung beim Arbeitgeber. "Überall dort, wo Betriebe direkten Kundenkontakt haben, brauchen wir - natürlich nur solange die pandemische Lage festgestellt ist - eine Auskunftspflicht über den Corona-Impfstatus", sagte er der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe).

"Unsere jüngste Umfrage von Ende August ergab: Fast jeder vierte Handwerksbetrieb weiß derzeit nicht, ob alle seine Mitarbeiter geimpft sind. Und von den Betrieben, bei denen dies daran liegt, dass ihre Beschäftigten eine entsprechende Auskunft verweigern, gab jeder zehnte Betrieb an, dass er Aufträge verschieben musste oder sogar ganz verloren hat, weil die Kunden nur noch geimpfte Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter haben wollen", sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Wollseifer sprach sich auch für ein Ende der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall für ungeimpte Mitarbeiter aus. "Ich persönlich kann gut nachvollziehen, dass die Mehrzahl der Bundesländer Ungeimpften die Lohnfortzahlung im Quarantänefall nicht mehr gewähren will, auch um so den Anreiz zum Impfen und damit die Impfquote deutlich zu erhöhen", sagte er. "Wenn sich jemand dann aber bewusst entscheidet, sich nicht impfen zu lassen, warum soll es dann der Allgemeinheit zuzumuten sein, die Lohnfortzahlung in der Quarantäne zu übernehmen", sagte der ZDH-Präsident.

Foto: Impfung (über dts Nachrichtenagentur)

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