Berlin - Der Handel und das Gastgewerbe erhoffen sich durch die erweiterte Corona-App neue Spielräume. "Es ist gut, wenn jetzt endlich über Lösungen nachgedacht wird, die die Holzhammermethode eines Lockdowns mit Geschäftsschließungen unnötig machen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland, Stefan Genth, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Es sei höchste Zeit, noch mehr auf die Möglichkeiten der digitalen Kontaktnachverfolgung zu setzen. Der Handel nutze bereits in einigen Regionen die konkurrierende Luca-App. Allerdings sei dies nur dort sinnvoll, wo die lokalen Gesundheitsämter die entsprechenden Lizenzen erworben hätten und die Meldekette damit auch funktioniere, sagte Genth. Künftig soll man sich über die offizielle Corona-Warn-App des Bundesgesundheitsministeriums per QR-Code in Läden, Restaurants und bei Events digital einchecken können.
Für Gastronomen und Hoteliers sind die Corona-Apps ein wichtiger Baustein des digitalen Kontaktmanagements, um die Nachverfolgung möglicher Infektionen zu verbessern. "Wichtig ist, dass die App einfach zu bedienen ist, die Regeln des Datenschutzes erfüllt und eine hohe Akzeptanz bei den Gästen findet", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotels- und Gaststättenverbands (Dehoga), Ingrid Hartges, den Funke-Zeitungen. Die Dehoga-Chefin plädiert jedoch dafür, weiterhin auch die Papierregistrierung zu ermöglichen. "Während einer Übergangszeit muss aber auch für Betriebe und Gäste die Möglichkeit bestehen, sich per Listeneintrag auf datenschutzkonformen Zetteln registrieren zu lassen. So waren es in der Vergangenheit auch Gäste, die die digitale Registrierung aus unterschiedlichen Gründen abgelehnt haben."
Foto: Hinweisschild an einer geschlossenen Bar (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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