Berlin - Deutsche Industrie-Versicherer registrieren einen deutlichen Anstieg von Angriffen mit Erpressungs-Schadsoftware. "Die Zahl der Versicherungsfälle und die damit verbundenen Kosten im Zusammenhang mit Erpressungssoftware haben in den letzten Jahren zugenommen", sagte Christian Gründl, Ergo-Vorstand für das Gewerbe- und Industriegeschäft, der "Welt am Sonntag".

Der Düsseldorfer Versicherer übernimmt in seinen Policen bislang die Kosten für Lösegeldzahlungen. Die Wiederherstellung und Rückführung von Systemen erfolge nach der Lösegeldzahlung meist sehr schnell, so Gründl. Etwaige Folgekosten können dadurch in der Regel gemindert werden. "Angreifer haben naturgemäß lohnenswerte Ziele im Auge. Betroffen sind also eher umsatzstarke Unternehmen", kommentiert die AXA-Versicherung gegenüber der Zeitung. Diese seien meist gut versichert. Auch AXA will daher - anders als in Frankreich - in Deutschland Lösegeldzahlungen weiter versichern. "Auch in Deutschland ist die Versicherung von Lösegeldern umstritten. Es gelten strenge Regelungen der Finanzaufsicht dazu, die wir selbstverständlich entsprechend beachten." Die Lösegeld-Versicherung jedoch sei "rechtlich zulässig. Für den deutschen Markt ist aktuell keine Änderung unseres Zeichenverhaltens beschlossen."

Foto: Computer-Nutzer (über dts Nachrichtenagentur)

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