Berlin - Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, hat vor dem Bund-Länder-Treffen am Mittwoch den ersten Entwurf einer Beschlussvorlage scharf kritisiert. "Von einem Konzept für Öffnungen kann keine Rede sein", sagte ZIA-Präsident Andreas Mattner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).

Es sei "ein Papier der Wirklichkeitsverweigerung und des Augenverschließens", so Mattner. Vor allem kritisierte der ZIA-Chef die Fokussierung auf die Inzidenzwerte. "Weiterhin wird nur auf Inzidenzwerte gesetzt. Durch diesen Mechanismus werden die Geschäfte geschlossen bleiben, weil 35 nicht erreicht wird, darüber wird ein `Click&Meet`-Angebot vorgestellt, das den Händler lediglich Defizite beschert, also praxisuntauglich ist", sagte Mattner.

"Das nachweislich falsche Dogma von einer Inzidenz 35 als alleiniger Maßstab für eine Strategie muss vom Tisch", forderte der ZIA-Präsident. Stattdessen forderte Mattner, zu dessen Verband viele Vermieter von Gewerbeimmobilien gehören, eine Maskenpflicht in Innenstädten. "Eine Maskenpflicht in den Innenstädten ist sinnvoller als ein undifferenzierter Lockdown", sagte er. Auch brauche es spezielle Einkaufszeiten für Senioren.

"Konkret empfehlen wir die Einführung einer Öffnungsstunde für Senioren über 60 von Montag bis Freitag in der Zeit zwischen 10 und 11 Uhr", sagte der ZIA-Präsident. So solle ein sicherer Rahmen für eine zeitnahe Öffnung geschaffen werden. Als Vorbild für bisherige Hygienekonzepte nannte Mattner den Lebensmitteleinzelhandel. Diese Konzepte sollten auf den gesamten Handel erweitert werden.

Foto: Innenstadt von Emden mit geschlossenen Geschäften (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: