Berlin - Die Unternehmen aus energieintensiven Branchen wie Chemie, Stahl, Papier oder Zement fordern eine konkrete Klima-Strategie von der Politik. "Ohne einen Plan, wie das gehen soll", habe die Regierung die Klimaziele verschärft, sagte BASF-Chef Martin Brudermüller dem "Handelsblatt".
Es werde Zeit, dass die Politik ihre "Flughöhe der Ambitionen" verlasse und sich an die Arbeit mache. Auch Bernhard Osburg, Chef von Thyssenkrupp Steel Europe, fordert: "Es muss jetzt um die Umsetzung gehen." Er verlangt "Überweisungen", sprich einen Fonds, der die Investitionen der Firmen in klimaneutrale Technologien, Anlagen und Verfahren fördert. "Die Herausforderung, global wettbewerbsfähig zu bleiben und die Klimaschutzziele zu erreichen, ist enorm. Wir werden dies ausschließlich durch intensive politische Unterstützung und die richtigen Rahmenbedingungen erreichen können", sagte Aurubis-Chef Roland Harings dem "Handelsblatt".
Dominik von Achten, Chef von Heidelbergcement, hält eine langfristige Planungssicherheit für entscheidend für das Gelingen der Transformation. Unterstützung der Politik erhofft er sich zum Beispiel beim Aufbau einer Infrastruktur für den Transport von Wasserstoff, ebenso bei der Skalierung von Technologien zur CO2-Reduzierung und -Abscheidung. Für Matthias Zachert, Chef des Spezialchemiekonzerns Lanxess, ist entscheidend, dass die Industrie Zugriff auf viel mehr erneuerbare Energien bekommt, "und zwar zu wettbewerbsfähigen Preisen".
Dringend erforderlich sei eine Entlastung bei den Stromkosten, etwa von der EEG-Umlage und Teilen der Netzentgelte. Die Bundesregierung hat der Industrie in den vergangenen Monaten zwar Hilfen in Aussicht gestellt und Programme entworfen, allerdings ist bislang kaum Geld geflossen.
Foto: Industrieanlage (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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