Köln - Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), Michael Hüther, erwartet eine Hyperinflation in Russland. "In Russland droht nun ein weiterer Wertverfall des Rubels und eine Hyperinflation", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).

Russland könne dagegen wenig unternehmen, da die Devisen im Ausland eingefroren seien und es durch die herabgestufte Bonität für Russland nur noch zu schlechten Konditionen möglich sei, frisches Geld zu erhalten. "Es bleibt Russland also nur noch die Möglichkeit, sich bei den eigenen Bürgern zu verschulden, um die Auslandsschulden bedienen zu können - das würde Steuer- und Zinserhöhungen nach sich ziehen", sagte Hüther. Schon jetzt würde die Bevölkerung den Rubel gegen materielle Gegenstände tauschen. Angesichts der niedrigen Bewertungen an den Finanzmärkten russischer Firmen schlägt der IW-Direktor auch Übernahmeversuche durch westliche Staaten und Unternehmen vor. "Für westliche Staaten und Unternehmen könnte es angesichts der minimalen Kurse sogar eine Chance sein, russische Unternehmen zu übernehmen und sich so eigenen Einfluss zu sichern", sagte Hüther. Allerdings bestehe ein Risiko, dass Russland diese Unternehmen dann verstaatlichen würde.

Foto: Russische Rubel (über dts Nachrichtenagentur)

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