Landau - Liedermacher Konstantin Wecker macht es wütend, wenn Corona-Skeptiker Ikonen des Widerstands wie Sophie Scholl für sich vereinnahmen wollen: "Was für eine Unverschämtheit ist das", sagte der 73-Jährige dem "Mannheimer Morgen" (Mittwochausgabe). "Diese Menschen haben ihr Leben geopfert in der schlimmsten Diktatur der Menschheitsgeschichte. Sie kämpften gegen den Faschismus. Und nun missbrauchen Antisemiten und Reichsbürger diese wunderbaren Menschen", so Wecker.
Seine eigenen Eltern hätten schon als Kinder unter der Weltwirtschaftskrise 1929 gelitten, dann im Dritten Reich: "Ja, sie mussten leiden, denn sie waren keine Faschisten und standen nicht stramm mit verzückten Gesichtern vor all den unappetitlichen Menschenschlächtern, und dann durchlitten sie den Zweiten Weltkrieg. Und verbitterten nicht bei all dem Leid", so der überzeugte Pazifist.
Mit den Folgen der Coronakrise, die Kulturschaffende hart treffe, arrangiere er sich, er sei gesund. "Aber ich merke ganz deutlich, was für eine ungeheuerliche Heilkraft Konzerte für mich haben. Es ist unglaublich, wie sich das niederschlägt", sagte der Liedermacher.
Foto: Corona-Demo (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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