Berlin - Der Deutsche Lehrerverband hält trotz Zweifeln an deren Effektivität an Schnelltests an Schulen fest. "Uns war allen klar, dass Schnelltests und gerade auch die Selbsttests nicht so zuverlässig sind wie etwa PCR-Tests", sagte Lehrerpräsident Heinz-Peter Meidinger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

"Das entwertet aber nicht die Sinnhaftigkeit einer Testpflicht an Schulen als ein zusätzlicher Baustein für mehr Gesundheitsschutz." Wegen ihrer begrenzten Aussagekraft dürften Schnelltests aber nicht dazu führen, dass andere Gesundheitsschutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht oder die Koppelung des Unterrichts an Inzidenzwerte vernachlässigt würden, so Meidinger. In Bayern habe der stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler) gefordert, dass an Schulen mit Testpflicht das Maskentragen abgeschafft wird. "Das ist natürlich Unsinn", sagte der Lehrerpräsident.

Der Verband kritisiert deshalb auch, dass das Kabinett in seinem Beschluss zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes am Dienstag die Inzidenz für die "Notbremse" an Schulen auf 200 hochgesetzt hat. "Das ist nicht verantwortbar", sagte Meidinger den Funke-Zeitungen. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Berliner Charité, hatte am Dienstag in seinem NDR-Podcast gesagt, Schnelltests seien unbedingt nötig, würden aber häufig erst anschlagen, wenn infizierte Personen bereits mehrere Tage ansteckend seien. Regelmäßige Schnelltests für Schüler gehören in vielen Bundesländern aber zu den Maßnahmen, mit denen zumindest zum Teil Präsenzunterricht ermöglicht werden soll.

Foto: Corona-Schnelltest (über dts Nachrichtenagentur)

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