Berlin - Der Deutsche Lehrerverband hat sich zurückhaltend zu der Forderung geäußert, wegen der Corona-Pandemie die Weihnachtsferien zu verlängern. "Wir dürfen uns nichts vormachen: Jede weitere Phase von Schulschließungen vergrößert auch das Problem der Lerndefizite und der sich vergrößernden sozialen Schere beim Bildungserfolg", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe).
"Da fehlt uns nach wie vor ein Gesamtkonzept, das über die Forderung nach Abstrichen bei Prüfungen und dem Zusammenstreichen von Lerninhalten hinausgeht." Verlängerte Ferien sollten daher "nur als letztes Mittel infrage kommen, wenn alle anderen Maßnahmen nicht greifen", sagte Meidinger weiter. "Alternativ könnte man auch verstärkt auf Wechselmodelle, Hybridunterricht oder auch Phasen des Distanzlernens für ältere Schüler vor und nach den Ferien übergehen." Auch die Wiedereinführung der Abstandsregel mit verkleinerten Lerngruppen biete mehr Schutz vor Infektionen, zumal sich dann auch die Situation in den Schulbussen und in den Pausenhallen entspannen würde.
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hatte eine deutschlandweite Verschärfung der Corona-Maßnahmen gefordert. Diese sei "schnellstens in ganz Deutschland notwendig", schrieb der Bundestagsabgeordnete auf Twitter. Lauterbach sprach sich dabei unter anderem für ein Vorziehen und Verlängern der Weihnachtsferien aus.
Foto: Corona-Hinweis an einer Schule (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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