Berlin - Der Deutsche Lehrerverband hält das Festhalten am Präsenzunterricht angesichts der hohen Inzidenzzahlen nicht für verantwortbar. Das sagte Lehrerverbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe).

"Wenn es den Bundesländern ernst damit gewesen wäre, Schulen trotz stark steigender Inzidenzzahlen offenzuhalten, hätte man dafür sorgen müssen, dass jetzt Lehrkräfte geimpft und Schulen mit Schnelltests in ausreichender Zahl ausgestattet sind." Davon sei man aber an neun von zehn Schulen noch "meilenweit entfernt". Er habe deshalb auch kein Verständnis für den Vorstoß der Kultusministerkonferenz, weiter am Präsenzunterricht festzuhalten, auch wenn die Inzidenzen über 100 klettern, was in der Hälfte Deutschlands schon der Fall sei. "Das ist mit Blick auf die Infektionsgefahr nicht verantwortbar."

Wenn Schulen demnächst bundesweit flächendeckend geschlossen werden müssten, dann sei dafür eine Politik verantwortlich, die es bis heute nicht geschafft habe, durch Impfpriorisierungen, Zulassung, Beschaffung und Organisation von täglichen, mindestens aber zweimal wöchentlichen Schnelltests, Beschaffung von Raumluftfilteranlagen und bundesweite Umsetzung einer qualifizierten Maskenpflicht Schulen zu sicheren Orten zu machen, sagte Meidinger.

Foto: Corona-Hinweis an einer Schule (über dts Nachrichtenagentur)

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