Berlin - Im Jahr 2020 sind mindestens 50 Journalisten und andere Medienschaffende in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden. Das geht aus der Jahresbilanz der Pressefreiheit hervor, welche die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) am Dienstag veröffentlichte.
Die meisten von ihnen wurden demnach gezielt ermordet, weil sie zu Themen wie Korruption, organisiertem Verbrechen oder Umweltzerstörung recherchierten. Mehrere wurden getötet, als sie über Demonstrationen berichteten. Die gefährlichsten Länder für Medienschaffende waren in diesem Jahr Mexiko, der Irak, Afghanistan, Indien und Pakistan. Zusätzlich starben laut RSF Hunderte Journalisten weltweit an oder mit Covid-19. Wie viele von ihnen sich infolge ihrer Arbeit mit dem neuartigen Coronavirus infiziert hatten, ist unklar.
Zwei Drittel der Medienschaffenden, die 2020 getötet wurden, starben außerhalb von Konfliktregionen. Nur ein einziger wurde im Ausland getötet, alle anderen starben in ihren Heimatländern. Zwei der Getöteten waren Frauen. Mexiko bleibt mit acht Ermordeten das gefährlichste Land weltweit für Medienschaffende.
Besonders gefährdet sind jene, die zu den Verbindungen von Drogenkartellen und Politik recherchieren: Laut RSF wurde zuletzt die Leiche eines Zeitungsjournalisten geköpft gefunden, die eines Online-Journalisten zerstückelt. Im Irak (sechs Getötete) erschossen Unbekannte mehrere Medienschaffende, die über Demonstrationen berichteten. Andere wurden auf offener Straße getötet, ohne dass dafür jemand bestraft wurde. Auch in Afghanistan blieben die Verantwortlichen für die Anschläge unbekannt, mit denen 2020 mindestens fünf Medienschaffende ermordet wurden.
Foto: Akkreditierung (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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