Wiesbaden - Die durchschnittliche Mobilität in Deutschland ist über Weihnachten und Silvester deutlich zurückgegangen. Das zeigen am Donnerstag veröffentlichte Daten des Statistischen Bundesamtes, welches Mobilfunkdaten ausgewertet hatte.
Vom 24. bis 26. Dezember waren den Haushalten in den meisten Bundesländern Treffen mit vier weiteren Personen aus dem engsten Familienkreis zuzüglich Kindern bis 14 Jahre erlaubt. Dies führte dazu, dass die Mobilität an den Weihnachtstagen deutschlandweit durchschnittlich um 14,6 Prozent gegenüber dem jeweiligen Tag des Vorjahres zurückging. Der Rückgang fiel am ersten Weihnachtsfeiertag mit -14,3 Prozent und am zweiten Weihnachtsfeiertag mit -18,5 Prozent stärker aus als an Heiligabend mit -11,1 Prozent. Die Anzahl von längeren Reisen an den beiden Weihnachtsfeiertagen sank dabei besonders stark: Reisen mit einer Distanz von 50 bis unter 100 Kilometern gingen am 25. und 26. Dezember um gut ein Drittel, Reisen mit einer Distanz von 100 Kilometern oder mehr sogar um etwa die Hälfte zurück.
Dies deutet darauf hin, dass viele Menschen insbesondere auf Besuche von weiter entfernt lebenden Familienmitgliedern und Urlaubsreisen über größere Entfernungen verzichtet haben, so die Statistiker. Auch regional gab es Unterschiede in der Mobilitätsveränderung an den Weihnachtstagen. Am stärksten ging die Mobilität in Berlin (-20 Prozent) sowie in Bayern (-18 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (-17 Prozent) zurück. Am geringsten fiel der Rückgang in Mecklenburg-Vorpommern (-sieben Prozent) und Brandenburg (-ein Prozent) aus.
Zu Silvester und Neujahr gab es keine Ausnahmen von den Kontaktbeschränkungen. Bundesweit wurde ein An- und Versammlungsverbot erlassen, Feuerwerk auf publikumsträchtigen Plätzen war verboten und vielerorts galten nächtliche Ausgangssperren. Folglich war in Deutschland in der Silvesternacht (22 bis 6 Uhr) ein erheblicher Rückgang der Mobilität um 57 Prozent gegenüber Silvester des Vorjahres zu beobachten. Lediglich zwischen 0 und 1 Uhr war der Mobilitätsrückgang etwas geringer als in den angrenzenden Nachtstunden, aber dennoch deutlich unter dem Vorjahresniveau.
Eine Betrachtung der zehn größten deutschen Städte zeigt zudem bedeutende regionale Unterschiede: So fiel der Mobilitätsrückgang in Stuttgart und München zwischen 22 und 6 Uhr mit durchschnittlich -80 Prozent beziehungsweise -83 Prozent noch deutlich stärker aus als in den anderen Großstädten. Dies ist vermutlich auf die auch in der Silvesternacht in Baden-Württemberg und Bayern geltenden Ausgangssperren zurückzuführen.
Foto: Kaum besetzter ICE (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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