Heidelberg - Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz könnte in ungefähr zwei Wochen bei 35 Fällen pro 100.000 Einwohner liegen. Das zeigen Modellierungen des Mathematikers Jan Fuhrmann von der Universität Heidelberg, über die das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagsausgaben) berichtet.
In Best-Case-Szenarien käme dieser Wert erst im Herbst zustande, so der Mathematiker. Der weitere Verlauf des Infektionsgeschehens hänge nun unter anderem von der Impfquote ab. "Wenn es gelingt, in den kommenden Wochen genügend Personen zu impfen, die eine Impfung nicht prinzipiell ablehnen, aber bislang einfach nicht dazu gekommen sind, dann könnte die vierte Welle sogar in Sachen Fallzahlen hinter der zweiten und dritten Welle zurückbleiben", sagte Fuhrmann. Bei deutlich steigenden Kontaktraten, einem stagnierenden Impffortschritt, nachlassender Beachtung der Hygieneregeln und einer möglichen Zunahme der Aggressivität der Virusvarianten könne nicht ausgeschlossen werden, "dass auch die Zahl der Covid-19-bedingten Hospitalisierungen im kommenden Winter auf ähnlichem oder sogar höherem Niveau liegt als in den letzten Wellen", so der Wissenschaftler.
Dieses Szenario gehe jedoch davon aus, dass bei hohen Inzidenzen keine Gegenmaßnahmen ergreifen und die Menschen ihre Kontakte nicht reduzieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten hatten sich bei ihrer gemeinsamen Videokonferenz am Dienstag auf eine Inzidenz von 35 als Schwellenwert für weitere Maßnahmen geeinigt. Ab dann soll die 3G-Regel gelten. Das heißt, nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete erhalten Zutritt zu Innenräumen wie Restaurants, Fitnessstudios oder Schwimmbäder.
Foto: Frau mit Mundschutz (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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