Brüssel - NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg macht der russischen Führung im Konflikt mit der Ukraine schwere Vorwürfe. "Russland ist der Aggressor", sagte er dem "Spiegel".

Russlands Präsident Wladimir Putin habe die Konsequenzen des Kalten Kriegs nicht akzeptiert. "Präsident Putin empfindet Demokratie und Freiheit als eine Bedrohung. Er will die Geschichte rückgängig machen. Er will zu einem Europa zurück, in dem Russland seine Nachbarn kontrolliert, denn er fühlt sich von erfolgreichen, demokratischen Staaten bedroht", so Stoltenberg.

Putin hat an der Grenze zur Ukraine inzwischen mehr als 100.000 Soldaten zusammengezogen. Der NATO-Generalsekretär bezeichnet die Lage als "bedrohlich". Man müsse "auf alles gefasst sein". Trotzdem will er mit Moskau weiter verhandeln.

"Wenn es um Proliferation geht, um die Minimierung von militärischen Risiken, dann können wir sehr wohl miteinander reden. Was wir als NATO nicht tun können, ist Kompromisse bei europäischen Kernprinzipen einzugehen, etwa beim Selbstbestimmungsrecht von Nationen", so Stoltenberg. "Wir sind uns einig, dass es jedem Staat selbst überlassen sein sollten, welche Bündnisse er schließt. Das gilt nicht nur für die Ukraine, sondern für viele andere Länder."

Foto: Jens Stoltenberg (über dts Nachrichtenagentur)

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