Berlin - Der designierte Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung, Cem Özdemir (Grüne), will mit dem aus seiner Sicht halbherzigen Klimaschutz der Großen Koalition brechen und den Klimaschutz in der Landwirtschaft vorantreiben. Das sagte er dem "Spiegel".

Özdemir weiter: "In der Vergangenheit war es doch immer so im Kabinett: Die Umweltministerin gab eigentlich ganz gute Klima- und Umweltziele vor, dann kam der damalige Wirtschaftsminister, der Verkehrsminister oder eben die damalige Landwirtschaftsministerin und hat den Klima- und Artenschutz in die Tonne getreten", sagte Özdemir dem "Spiegel". Das werde die künftige Ampelregierung anders machen. "Klimaschutz ohne Landwirtschaft kann nicht gelingen, Gesellschaft ohne Landwirtschaft auch nicht", sagte der Grünen-Politiker. Ihm gehe es "um Klima- und Artenschutz und genau deshalb auch um die Menschen, die dahinterstehen und die will ich mitnehmen".

Der ehemalige Grünen-Chef will deshalb auf die Landwirte zugehen. "Das heißt für mich raus aus der Wohlfühlbubble und rein ins Land." Özdemir hat sich bislang auf Verkehrs- und Außenpolitik konzentriert. Er verwies jedoch auf familiäre Verbindungen in die Landwirtschaft. "Bevor mein Vater als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen ist, war er Landwirt aus einfachsten Verhältnissen", sagte er.

Foto: Bauer auf Traktor (über dts Nachrichtenagentur)

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