Berlin - Der Hauptpersonalrat der Bundespolizei, Mitarbeitervertretung für gut 43.000 Bundespolizisten, hat sich dafür ausgesprochen, die ganze Truppe durchzuimpfen. In einem Brief an den geschäftsführenden Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) heißt es dazu: "Der Bundespolizei-Hauptpersonalrat empfiehlt und unterstützt eine Impfpflicht für alle Beschäftigten in der Bundespolizei."

Ausgenommen werden sollten Mitarbeiter, die dafür aus medizinischen Gründen nicht in Frage kommen. Wenn der Minister diesen Weg gehen wolle, habe er die volle Rückendeckung der Personalvertreter. Das Schreiben liegt dem "Spiegel" nach eigenen Angaben vor. Aus Sicht des Personalrats ist "der Impfstatus unter Bundespolizeibeschäftigten in einigen Dienstbereichen noch inakzeptabel niedrig".

Zwar liegt die Impfquote für die ganze Bundespolizei "soweit nachvollziehbar" bei 81 Prozent, bei Einheiten im besonders stark von Corona betroffenen Sachsen aber dem Vernehmen nach nur um 55 Prozent. Die Pressestelle der Bundespolizei kommentierte diese Zahl auf Anfrage nicht, verweist aber darauf, dass die genannten Quoten zu niedrig seien. Der Grund: Erfasst werden nur jene Bundespolizisten, die sich im Dienst impfen ließen. Derzeit sind gut 1.200 Mitarbeiter der Bundespolizei in Quarantäne, 539 sind mit dem Coronavirus infiziert.

Das sind mehr als im Durchschnitt der Bevölkerung, wo derzeit laut offizieller Schätzung etwa jeder 130. Bundesbürger die Infektion durchmacht.

Foto: Bundespolizei (über dts Nachrichtenagentur)

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