Berlin - Wer eine Angehörige oder einen Angehörigen zu Hause pflegt, muss häufig seine Arbeit einschränken oder ganz aufgeben. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf eine Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf zwei Anfragen der Grünen.
Demnach traten 24 Prozent der pflegenden Angehörigen im Job zumindest kürzer, 13 Prozent hörten ganz auf. 53 Prozent konnten ihrer Arbeit wie zuvor nachgehen. Um Pflegebedürftige zu versorgen, wenden Angehörige im Schnitt 34 Stunden pro Woche auf, mit stark variierenden Zahlen je nach Pflegegrad: Während ein Familienmitglied bei einem Pflegebedürftigen mit Grad 1 rund 22 Stunden im Einsatz ist, sind es bei Stufe 5 rund 56 Stunden. Die Sprecherin der Grünen für Alten- und Pflegepolitik, Kordula Schulz-Asche, fordert Lohnersatz für diese Angehörige. Derzeit erhalten Pflegebedürftige Geld von der Pflegeversicherung, das sie weitergeben sollen. Schulz-Asche glaubt aber, dass die Bezieher dieses Geld häufig für den eigenen Lebensunterhalt verwenden. Laut Ministerium gab die Versicherung im Jahr 2020 rund 12,7 Milliarden Euro für das Pflegegeld aus.
Foto: Seniorin im Rollstuhl (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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