Warschau - Die polnische Grenzpolizei hat offenbar mehrere afrikanische Studenten, die aus der Ukraine geflohen sind, in Haftzentren für Migranten festgesetzt. Das berichtet der "Spiegel" nach gemeinsamen Recherchen mit Lighthouse Reports, The Independent, Mediapart und Radio France.

Die betroffenen Studenten sollen demnach unter anderem aus Nigeria und Kamerun kommen. Sie werden den Berichten zufolge im Haftzentrum von Lesznowola in der Nähe von Warschau festgehalten. Die jungen Männer haben zum Teil kaum Kontakt zur Außenwelt, ihre Familien setzen sich für ihre Freilassung ein. Die Wachleute des Haftzentrums bestätigten dem "Spiegel" die Anwesenheit.

Die polnische Grenzpolizei räumte zudem in einem Brief an einen Parlamentarier ein, in den ersten drei Kriegswochen 52 Ukraine-Flüchtlinge aus Drittstaaten in geschlossene staatliche Haftzentren gebracht zu haben. Für die Dauer des Asylverfahrens sei das notwendig, heißt es in dem Brief. Auf Anfrage des "Spiegel" wollten weder das polnische Innenministerium noch die Grenzpolizei zu den Vorwürfen Stellung nehmen.

Foto: Polizei in Polen (über dts Nachrichtenagentur)

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