Berlin - Angesichts der steigenden Zahl ukrainischer Kriegsflüchtlinge fordert die Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF) finanzielle Unterstützung von Bund, Ländern und Kommunen. Das sagte Geschäftsleiter Lukas Welz dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Sonntagausgaben).

"Die Psychosozialen Zentren werden versuchen, jedem und jeder zu helfen, der oder die Hilfe benötigt", so Welz. "Dazu braucht es aber schnell eine finanzielle und personelle Aufstockung in der Struktur." Deutschland sei auf diese Situation nicht vorbereitet, warnte er. "Die Finanzierung der Psychosozialen Zentren ist schon jetzt prekär." Die zusätzlich entstehenden Bedarfe durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine seien nicht mehr zu bewältigen, "wenn es nicht zu einer deutlichen Unterstützung von Bund, Ländern und Kommunen in dieser akuten Situation kommt". Auch der Bundesvorsitzende der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung (DPtV), Gebhard Hentschel, verlangte zusätzliche Unterstützung. "Wir gehen davon aus, dass aus der Ukraine kommende Flüchtlinge psychologische und psychotherapeutische Hilfe in erheblichem Umfang benötigen", sagte Hentschel dem RND. Da die Versorgungslage in Deutschland insgesamt angespannt sei, sei diese zusätzliche Aufgabe mit der aktuellen Zahl an Kassenpsychotherapeuten nicht zu schaffen. "Kurzfristige Kostenübernahmen im Rahmen von Kostenerstattung durch die Krankenkassen sind notwendig", forderte Hentschel.

Foto: Klinik für Psychiatrie (über dts Nachrichtenagentur)

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