Berlin - Nach dem Willen des Bundeswirtschaftsministeriums sollen Pharmaunternehmen deutlich mehr Kapazitäten für die Impfstoffproduktion aufbauen. "Wir brauchen dauerhaft größere Produktionskapazitäten für Impfstoffe", sagte der Leiter der Taskforce Impfstoffproduktion, Christoph Krupp, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe).

Dies sei sowohl wegen der Mutationen des Coronavirus nötig als auch für den Fall neuer Pandemien. "Wir reden deshalb mit den Unternehmen auch über den Aufbau einer Reservekapazität." Ziel sei es, in einem Quartal so viele Impfdosen zusätzlich produzieren zu können, um alle Europäer einmal zu impfen. "Das wären 500 Millionen Impfdosen in einem Quartal, also zwei Milliarden Impfdosen im Jahr", sagte Krupp.

Deutschland soll den Plänen zufolge "einen überproportionalen Anteil" dieser Produktionskapazitäten bereitstellen. "Das besprechen wir gerade mit der EU." Das neue Biontech-Werk in Marburg habe eine Kapazität von etwa 750 Millionen Impfdosen im Jahr. "Rein rechnerisch brauchen wir also ungefähr drei solcher Werke zusätzlich in Europa."

Krupp leitet seit Anfang März die im Wirtschaftsministerium angesiedelte Taskforce Impfstoffproduktion. "Die Unternehmen, die eine Reservekapazität vorhalten, müssen dafür vergütet werden", sagte er weiter. "Das könnte ähnlich geschehen wie heute schon bei den Reservekapazitäten für Kraftwerke." Zudem ist ein Investitionsförderprogramm für die Produktion von Glasfläschchen geplant.

"Wer besonders schnell eine neue Produktionsanlage aufbauen kann, wird einen höheren Fördersatz bekommen. Das kann auch mehr als ein Drittel der Investitionssumme sein."

Foto: Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer (über dts Nachrichtenagentur)

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