Berlin - Ein kürzlich in Deutschland aufgeflogener mutmaßlicher russischer Spion soll nach Großbritannien ausgeliefert werden. Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe.

Ein entsprechendes Ersuchen hat die zuständige Generalstaatsanwaltschaft Brandenburg erreicht, wie die Behörde auf Anfrage bestätigte. Die Bundesanwaltschaft wiederum beschuldigt den Mann, spätestens seit November 2020 Informationen von seinem Arbeitsplatz an der Pforte der britischen Botschaft in Berlin an einen russischen Nachrichtendienst weitergegeben zu haben. Es soll sich hauptsächlich um britisches Material gehandelt haben, allerdings seien mindestens einmal auch Informationen über Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes geflossen. Als Gegenleistung soll er Bargeld in bislang noch unbekannter Höhe erhalten haben.

Der Verdächtige ist Bürger des Vereinigten Königreichs, er war in der Botschaft als Ortskraft beschäftigt. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, gehört der Mann zu einer ganzen Reihe russischer Spione, die zuletzt in Deutschland aufgeflogen sind. Den Ermittlungen des Bundeskriminalamts und der Bundesanwaltschaft gegen ihn waren eine gemeinsame Operation britischer und deutscher Sicherheitsbehörden vorangegangen. Sein Anwalt sagt, der Mann wolle keinesfalls in seine Heimat zurückkehren.

Zu den Vorwürfen schweigt er.

Foto: Deutsche Polizisten vor der britischen Botschaft in Berlin (über dts Nachrichtenagentur)

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