Berlin - Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat den Einsatz der NATO in Afghanistan verteidigt. "Am Ende ist das eine ganz bittere Geschichte, aber wir haben die Saat der Freiheit gesät, und man wird sehen, was daraus wird, ob daraus eine Pflanze wächst", sagte Schäuble dem "Mannheimer Morgen" (Mittwochsausgabe).

So schrecklich das Ende der Mission sei, der Einsatz sei es nicht gewesen, "und er war auch nicht umsonst", so der CDU-Politiker. "Die Bundeswehr hat großartige Arbeit geleistet." Das Ansehen der Soldaten in der Bevölkerung sei "außerordentlich hoch". Gleichzeitig kritisierte Schäuble den Kurs des sozialdemokratischen Koalitionspartners bei der Ausstattung der Bundeswehr.

Der Einsatz habe gezeigt, dass man die Soldaten für künftige Einsätze entsprechend ausstatten müsse. "Die Bundeswehr fordert seit Jahren dringend bewaffnete Drohnen, um sich effektiver zu schützen. Die SPD hat das in der Koalition mehrfach zugesagt und doch immer wieder mit neuen Ausreden blockiert", so Schäuble. Grundsätzlich habe der Westen Afghanistan "insgesamt zu optimistisch betrachtet", fügte der Bundestagspräsident hinzu: "Die Mehrheit der afghanischen Bevölkerung hat die Intervention des Westens begrüßt und hat erlebt, wie sich - unter dem Schutz des militärischen Engagements - allmählich ihre Gesellschaft weiterentwickelt."

Das gehe jedoch nicht über Nacht.

Foto: Bundeswehr-Soldaten (über dts Nachrichtenagentur)

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