Berlin - Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erwartet nach dem Vormarsch der Taliban in Afghanistan eine neue Flüchtlingswelle. "Man muss damit rechnen, dass sich Menschen in Bewegung setzen, auch in Richtung Europa", sagte der CSU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen".

Das sei "keine Angstmache, sondern eine realistische Beschreibung der Situation". Dabei müsse man nicht nur den Krisenherd Afghanistan im Blick behalten, sondern genauso unter anderem Weißrussland, Pakistan, den Iran, die Türkei, Tunesien, Marokko und Libyen. "Wir stehen vor schwierigen Entwicklungen", so Seehofer. Der Innenminister verteidigte seine Entscheidung, Abschiebungen nach Afghanistan auszusetzen.

An der Richtigkeit der Entscheidung könne man nicht ernsthaft zweifeln, denn die Situation vor Ort habe sich zuletzt noch verschärft. "So wichtig es ist, dass Straftäter und Gefährder abgeschoben werden: Ich kann das angesichts des derzeit bestehenden hohen Risikos nicht verantworten", sagte Seehofer.

Foto: Flüchtlinge (über dts Nachrichtenagentur)

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