Berlin - Immer mehr SPD-Politiker gehen öffentlich auf Distanz zu Altkanzler Gerhard Schröder. Sie fände es bitter, dass manche es nicht schafften, "einfach mal die Klappe zu halten", sagte Wiebke Esdar, die künftig den linken Flügel in der SPD-Bundestagsfraktion führen soll, dem "Spiegel".

Ähnlich äußerte sich Juso-Chefin Jessica Rosenthal. "Gerhard Schröder sollte sich zurückhalten. Damit täte er allen einen Gefallen", sagte sie. Noch deutlicher wird SPD-Urgestein Rudolf Dreßler: "Als Altkanzler auf der Gehaltsliste von Putin zu stehen: Ich finde es schlimm", sagte Dreßler dem "Spiegel".

"Die Partei war ihm immer schon egal." Dreßler bezeichnete Schröders Verhalten als "peinlich". Es sei "unmöglich, was er Scholz international für Probleme macht". Allerdings sieht Dreßler nun auch Parteichef Lars Klingbeil in der Pflicht, ein guter Freund des Altkanzlers.

Die Parteispitze müsse sich fragen: "Ist der noch tragbar, oder müssen wir ihm sagen: Jetzt ist Schluss", sagte Dreßler. "Das ist Klingbeils Aufgabe. Er muss ihn auffordern, sich nicht mehr öffentlich zu äußern." Mit seinen Äußerungen zur Ukraine-Krise und seinem Engagement für russische Energiekonzerne hatte Schröder seine Partei zuletzt in eine Glaubwürdigkeitskrise gestürzt.

Foto: Gerhard Schröder (über dts Nachrichtenagentur)

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