Berlin - Der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat sich zuversichtlich über eine Zulassung des russischen Impfstoffs Sputnik V in der Europäischen Union geäußert. "Das ist ein guter Impfstoff, der vermutlich auch irgendwann in der EU zugelassen wird. Die russischen Forscher sind sehr erfahren mit Impfungen", sagte er der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe).

Sputnik V sei clever gebaut: "Wie bei Astrazeneca handelt es sich um einen Vektorimpfstoff, der auf einem Adenovirus basiert. Aber anders als bei Astrazeneca verwendet er zwei unterschiedliche Vektorviren für die erste und zweite Dosis." Das sei sehr klug, denn dadurch könne er potenziell auftretende Wirksamkeitsverluste durch Immunantworten gegen die Vektoren verhindern. Der Chef der Ständigen Impfkommission ist zudem überzeugt, dass es bald einen Corona-Impfstoff für Kinder geben wird. "Derzeit untersuchen die Hersteller in Studien, wie ihre Mittel bei Kindern wirken", sagte er der "Rheinischen Post". Allerdings geht der Stiko-Chef davon aus, dass sich die Impfungen der Kinder bis in das Jahr 2022 hinziehen. "Ich bin mir nicht sicher, ob das dieses Jahr noch etwas wird", sagte er.

"Vielleicht können wir Ende des Jahres mit der Impfung der Kinder beginnen." Mertens hob die hohe Bedeutung der Kinder-Studien hervor. "Diese Studien sind sehr wichtig, schließlich geht es um die Impfung gesunder Kinder, wovon die allermeisten auch ohne Impfung keine Symptome oder keinen schweren Verlauf haben würden. Zudem wissen wir, dass die Nebenwirkungen oft umso stärker sind, je jünger die Menschen sind."

Foto: Spritze (über dts Nachrichtenagentur)

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