Berlin - Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko) am Robert-Koch-Institut, Thomas Mertens, hat das Prinzip der von der Stiko empfohlenen Impfstoff-Reihenfolge vehement verteidigt. "Eine Empfehlung erfolgt nicht in einer netten Gesprächsrunde bei Kaffee", sagte Mertens der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe).

"Aufgabe der Stiko ist es nach Infektionsschutzgesetz, Sicherheit und Wirksamkeit für die Bevölkerung zu garantieren. Dafür brauchen wir evidenzbasierte Empfehlungen einer ehrenamtlichen Expertenkommission", so Mertens weiter. "Noch im Dezember war alles zu schnell und unsicher und der mRNA-Impfstoff galt als `Teufelszeug`", sagte der Stiko-Chef. Auf Grundlage neuer Studiendaten aus England und Schottland, die die Wirksamkeit und Sicherheit des Astrazeneca-Wirkstoffs auch bei älteren Menschen belegen, hatte die Stiko den Impfstoff nun auch für Menschen über 65 Jahren empfohlen.

"Diese Entscheidung der Stiko beruht auf einer intensiven Analyse und Bewertung von neuen Studiendaten, die erst innerhalb der vergangenen Tage als preprint verfügbar waren", heißt es in einer offiziellen Mitteilung der Stiko dazu.

Foto: Robert-Koch-Institut (über dts Nachrichtenagentur)

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