Köln - Digitalisierung und Automatisierungseffekte wie der Einsatz von Robotern in der Industrieproduktion haben bisher weniger negative Auswirkungen auf die Beschäftigung gehabt als allgemein angenommen. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des industrienahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, über welche die "Rheinische Post" in ihrer Mittwochsausgabe berichtet.

"Automatisierungseffekte scheinen zwar das Beschäftigungswachstum zwischen 2014 und 2019 gebremst zu haben", heißt es in der Studie. "Allerdings signalisiert die Analyse auf Berufsebene, dass in gleichem Umfang Fachkräfteengpässe einem größeren Ausbau der Beschäftigung im Wege standen. Dies gilt vor allem für Fachkräfte und Spezialistentätigkeiten", so Studienautor Oliver Stettes. "Schließlich implizieren die empirischen Befunde insbesondere für Helfertätigkeiten, dass die Möglichkeiten zur Automatisierung häufig nicht ausgeschöpft werden oder sich weniger stark auf die Beschäftigung auswirken als angenommen", schreibt der Forscher.

Für seine Studie griff das IW auf sein Personalpanel zurück, eine Umfrage bei 1.126 Unternehmen aller Größenklassen. Heraus kam, dass Unternehmen, die 2020 Personal abbauen wollten, etwa genauso viele Digitalisierungstechnologien einsetzten wie solche, die ihr Personal aufbauen wollten. Das IW folgert daraus, dass die Digitalisierung keinen direkten Zusammenhang mit der Personalplanung hatte. Die zunehmende Digitalisierung beunruhigt viele Arbeitnehmer, weil sie befürchten, dass ihre Tätigkeit künftig durch Computereinsatz oder Roboter ersetzt werden könnte.

Bislang gibt es für diese Entwicklung doch noch immer keine eindeutigen Indizien.

Foto: Schutzhelme (über dts Nachrichtenagentur)

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