Minsk - Die weißrussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja warnt den Westen davor, Weißrussland aufgrund der Ukraine-Krise zu vergessen. "Alexander Lukaschenko verkauft unser Land, unsere Souveränität und unsere Unabhängigkeit aus Loyalität zum Kreml", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstagausgabe).

Tichanowskaja sieht die Gefahr, dass Weißrussland in einen Krieg verwickelt werden könnte. "Wir wollen nicht alles, was wir erreicht haben, wieder verlieren", sagte sie. Sie verwies darauf, dass die Militärübungen in ihrem Land nicht im nationalen Interesse seien. Tichanowskaja hob hervor, dass es für die weißrussische Regierung schwierig sei, unabhängige Entscheidungen zu treffen, wenn sich 40.000 russische Soldaten im Land befänden. "Lukaschenko sitzt in der Falle." Der Grund dafür liegt in der Vergangenheit. Im August 2020 half Moskau Lukaschenko, nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen in Weißrussland an der Macht zu bleiben. "Unser Territorium wird nur für diese Militärübungen benutzt, weil Lukaschenko Putin für dessen Unterstützung im Jahr 2020 zurückbezahlen muss", so Tichanowskaja.

Foto: Weißrussland (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: