Berlin - Umwelt- und Tierschutzverbände fordern, bei der geplanten Reform des Tierarzneimittelgesetzes Reserveantibiotika in Ställen zu verbieten. Das berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe.

Die Notmedikamente, in der Humanmedizin oft als letzte Möglichkeit gegen resistente Bakterien eingesetzt, werden in der Tierhaltung immer häufiger verabreicht, da herkömmliche Antibiotika oft nicht mehr wirken. Wo viele Antibiotika eingesetzt werden, steigt jedoch die Belastung mit resistenten Keimen, die etwa bei der Zubereitung von Fleisch auf den Menschen übertragen werden können. Ein Gutachten der Hamburger Kanzlei Günther, das im Auftrag der "Ärzte gegen Massentierhaltung" erstellt wurde, kommt nun zu dem Schluss, die verfassungsrechtliche Schutzpflicht für die körperliche Unversehrtheit der Bürger gebiete ein Reserveantibiotikaverbot für Tiere. Besonders inflationär würden die Notmittel mit einem Anteil von 40 Prozent aller Antibiotika in der Geflügelmast eingesetzt, so Reinhild Benning von der am Gutachten beteiligten Deutschen Umwelthilfe.

Das Robert-Koch-Institut bezeichnet Antibiotikaresistenzen als "eine der größten Herausforderungen für die globale Gesundheit".

Foto: Kühe (über dts Nachrichtenagentur)

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