Berlin - Vor dem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Washington drängen transatlantische Wirtschaftsvertreter auf ein Ende des US-Einreiseverbots. "Unter den Reisebeschränkungen leiden viele Firmen", sagte Simone Menne, Präsidentin der American Chamber of Commerce in Germany (Amcham Germany) dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).

"Je länger der Travel Ban anhält, desto mehr Investitionen, Innovationen und Personalaustausch werden blockiert." Der Verband vertritt mehr als 2.000 Unternehmen, die auf beiden Seiten des Atlantiks aktiv sind. "Aktuell staut sich alles, diese Rückmeldung bekommen wir von unseren Mitgliedern", so Menne. Deshalb müsse die Reisebeschränkung so schnell wie möglich aufgehoben werden.

"Ich hoffe, dass sich auf US-Seite bald etwas bewegt. Denn unter dem Einreiseverbot leiden auch amerikanische Firmen, etwa solche, die auf Spezialisten aus Europa angewiesen sind." Die US-Regierung hatte im März 2020, nach dem Ausbruch der Pandemie, Reisebeschränkungen gegen EU-Bürger erlassen. Merkel wird an diesem Donnerstag von US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus empfangen.

"Wir erhoffen uns, dass die USA und Deutschland auch beim Abbau von Handelshemmnissen vorankommen und sich hoffentlich einer Lösung bei den Strafzöllen auf Stahl und Aluminium annähern", sagte Menne weiter. Sie hob das "enorme Potenzial zur Kooperation" für Branchen hervor, die in Europa und den USA operieren, gerade im Bereich Klima. "Wir brauchen ein Modell wie von Biontech/Pfizer für den Klimaschutz: eine Konzern-Klima-Kooperation auf beiden Seiten des Atlantiks. Dann gewinnen alle."

Foto: Ankunfts- und Abflugstafel an einem Flughafen (über dts Nachrichtenagentur)

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