Berlin - Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat der Bundesregierung vorgeworfen, sein Land bereits aufgegeben und harte Sanktionen gegen Russland verhindert zu haben. Bei Gesprächen mit deutschen Regierungsvertretern am selben Tag sei ihm "ganz direkt ins Gesicht" gesagt worden: "Euch bleiben nur ein paar Stunden", sagte Melnyk der "Bild".

Der Botschafter widersprach dieser Einschätzung nachdrücklich: "Sorry, es ist noch zu früh, die Ukraine abzuschreiben." Melnyk beklagte sich weiter darüber, es gebe an diesem Tag "keine einzige gute Botschaft aus Berlin, wie uns geholfen werden kann". Das Einzige, was man höre, seien Sanktionen gegen Russland. Da fehlten aber wichtige Bausteine, wie der Ausschluss Russlands vom internationalen Zahlungssystem SWIFT: "Der Eindruck ist, dass die Bundesregierung zu den wenigen Ländern innerhalb der EU gehört, die das gerade blockieren oder bereits blockiert haben in Brüssel."

Und auch bei dem Thema Embargo gegen Rohstoffe aus Russland habe er die Information, "dass die Deutschen diese Forderung nicht unterstützt haben, vor allem, was die Kohle betrifft".

Foto: Ukrainische Flagge in Kiew (über dts Nachrichtenagentur)

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