Berlin - 74 Prozent der Lehrer in Deutschland sprechen sich für eine Reduzierung der Lehrpläne im laufenden Schuljahr aus. Das zeigen neue Ergebnisse einer Forsa-Umfrage im Rahmen des Deutschen Schulbarometers, die das "Deutsche Schulportal" am Donnerstag veröffentlicht hat.
Von den Lehrkräften, die sich für die Lehrplankürzung aussprechen, würden demnach 40 Prozent die Kürzungen auf alle Fächer verteilen, 34 Prozent würden die Priorität auf die Kernfächer legen und dafür in anderen Fächern Stoff reduzieren. Die Befragung der 1.015 Lehrkräfte im Auftrag der Robert-Bosch-Stiftung in Kooperation mit der "Zeit" wurde im Dezember 2020 kurz vor dem zweiten Lockdown durchgeführt. Eine große Mehrheit der Lehrer war somit schon vor den erneuten Schulschließungen der Auffassung, dass die Unterrichtsziele in diesem Schuljahr aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie nicht mehr zu schaffen wären. "Wenn absehbar ist, dass die Mammutaufgabe `Schließen der Lücken des Vorjahres` samt Vermittlung des gesamten Lehrplanstoffes in diesem Schuljahr nicht möglich ist, muss man über Anpassungen reden", sagte Heinz-Peter Meidinger, Präsident des deutschen Lehrerverbandes, dem "Deutschen Schulportal".
Die Frage werde sein, welche Inhalte verzichtbar seien, ohne dass die Anschlussfähigkeit im nächsten Schuljahr leide. Zudem müsse vermieden werden, dass mit den Kürzungen Kompetenzverluste verbunden seien, die die Zukunftschancen der Schüler beeinträchtigten.
Foto: Schule mit Corona-Hinweis (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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